Kirchenkreis-Synode stimmt über Planungen ab
So dramatisch wie das Wetter war die Sitzung der Kirchenkreis-Synode (KKS) nicht: Nach einem schweren Gewitter konnte in Blender das Kirchenparlament in der Kirche tagen. Auf dem Programm standen wichtige Entscheidungen für die Zukunft. Der Finanzplan und der Stellen-Rahmenplan für die Jahre 2023 bis 2028 kamen zur Abstimmung. Des Weiteren musste über die inhaltliche Konzeption der Arbeit im Kirchenkreis abgestimmt werden.
Die vorbereitenden Arbeitsgruppen hatten ihre Hausaufgaben gemacht und eine detaillierte Planung vorgelegt. Das von der Landeskirche geforderte Einsparvolumen von insgesamt 12% wurde in kleinen Schritten für den Zeitraum von sechs Jahren eingeplant. Die Personalkosten werden steigen, die Zuweisungsmittel aus Kirchensteuern werden sinken - es müssen also Stellen bzw. Stellenanteile abgebaut werden. Die wichtigste Frage ist dabei: Wie wird es mit den vorhandenen Pfarrstellen weitergehen? Bis zum Jahr 2029 werden von den bisher insgesamt 25 Pfarrstellen (plus Superintendent) 22, 25 Stellen erhalten bleiben. „Die Reduzierungen erfolgen in Stellenanteilen von 25 - 50% und werden schrittweise umgesetzt, wenn sich durch Wechsel und Ruhestände günstige Zeitpunkte ergeben“, erläuterte Peter Uhlig, der Vorsitzende des Ausschusses für Finanz-und Stellenplanung. Einige Änderungen sind bereits erfolgt. In Oyten wird eine vakante halbe Stelle nicht erneut besetzt, in Posthausen wird eine neue Besetzung nur noch auf halber Stelle möglich sein, die Funktion der Diakoniepastorin gibt es nicht mehr, und in Verden arbeitet die Pastorin aus St. Andreas mit 25% für die Domgemeinde mit. In Achim wird nach dem Probedienst des dritten Pastors nur noch eine Neubesetzung mit 75% erfolgen.
„Für einige Regionen ist eine Kürzung anvisiert, der Termin jedoch noch offen, da müssen wir sehen, wann sich eine günstige Gelegenheit ergibt“, legte Uhlig den Delegierten dar. Das betrifft Dörverden/Westen, Blender, Intschede, Oiste (BIO) und Ottersberg.
Die Stellen in der Jugendarbeit für die Regionaldiakone bleiben im bisherigen Umfang erhalten, für die Öffentlichkeitsarbeit sind zukünftig noch 25% einer Stelle vorgesehen, ebenso für den Bereich der Popularmusik (Popkantor).
Peter Uhlig führte aus: „Insgesamt ist die Planung so, dass der gesamte Zeitraum für die schrittweise Umsetzung genutzt werden kann, da eine Finanzierung so weit gesichert ist.“
Für die Planungen in allen Kirchenkreisen der Landeskirche sind nicht nur die Zahlen wichtig. Aufgeteilt in 10 Handlungsfelder sollte eine klare Bestandsaufnahme und eine Festlegung von Zielen und Maßnahmen für die Arbeit dargestellt werden. Dieses Konzept ist im Kirchenkreis überschrieben mit „gemeinsam.stärker“.
Dazu erläuterte Superintendent Fulko Steinhausen: „Im Mittelpunkt steht die Idee, dass es ein stärkeres Zusammenrücken der Kirchengemeinden auf regionaler Ebene geben soll.“ Exemplarisch geschieht dies seit Jahren in der Jugendarbeit. Nun sollen Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Verwaltung, also in den Gemeindesekretariaten geprüft werden. Auch in der Planung von Gottesdiensten auf regionaler Ebene soll die Zusammenarbeit noch stärker werden. Wo nicht mehr alles parallel geschieht, gibt es auch Freiräume für besondere Aktionen, die für Familien interessant sein können.
Insgesamt zeigt der Ausblick auf die nächsten sechs Jahre: Auch im Kirchenkreis Verden wird die evangelische Kirche kleiner werden, die Einschnitte sind jedoch noch durch Umstrukturierungen aufzufangen. In diesen kommenden Jahren wird es Kreativität erfordern, sich für eine Zukunft auch über 2030 hinaus gut aufzustellen. Hier stellt die Vorsitzende der Synode, Sonja Bohl-Dencker in Aussicht: „Dazu wird sich der Kirchenkreis auch am Zukunftsprozess beteiligen, den die Landeskirche jetzt initiiert. Hier sollen in Workshops Ideen für die Kirche von morgen gesammelt und ausgetauscht werden.“
Den vorgelegten Planungen stimmten die etwa 50 Delegierten der Kirchenkreis-Synode mit großer Mehrheit zu.
Foto (Dierolf): Die Kirchenkreis-Synode tagt in der Kirche in Blender