Workshops zur Kommunikation und mehr....
Im Gymnasium am Wall herrscht eine entspannte Stimmung, überall sind kleine Gruppen von Schülerinnen und Schülern aktiv, viele Türen stehen offen: Es ist Projektwoche. Kurz vor der Feier zum 150-jährigen Jubiläum der Schule ist der Unterricht eine Woche lang ganz anders als sonst. Das gilt auch für das Fach Religion. Schulpastorin Antje Damm nutzte die Gelegenheit, bei drei Workshop-Angeboten Referenten aus der Evangelischen Jugendarbeit einzuladen. „Kirche und Schule zusammen zu bringen ist ja immer ein Teil meines Berufes“, erläutert die Initiatorin, “ und in dieser Projektwoche wollte ich eine Erfahrung mit „Kirche“ ermöglichen, die eventuell über bisherigen Kontakte hinausgeht.“
Eines der Projekte hat den Titel „Peer-to-peer-Kommunikation“. Pastor Marco Kosziollek aus dem Landesjugendpfarramt in Hannover und der Student Giovanni Sorrentino trainieren mit den Teilnehmenden, wie hilfreiche Gespräche geführt werden können. „Mit Freunden zu reden kann einen manchmal in die Situation bringen, sich wie eine Seelsorgerin oder ein Berater zu fühlen“, weiß der junge Pastor. „Wir haben gemeinsam überlegt, was bei einem solchen Gespräch wirklich hilfreich sein kann.“ Zusätzlich gab es Informationen darüber, welche Techniken es gibt, die in solchen Gesprächen helfen. Fünf Tage Zeit gibt es für diese Fragestellungen, mit denen sich die Mädchen und Jungen aus der 11.und 12. Kasse intensiv auseinandergesetzt haben.
Entspannter geht es im Workshop „Brettspiele und Kartenspiele selbst entwickeln“ zu. Regionaldiakonin Birte Kochsiek aus Verden hatte jede Menge Spiele mitgebracht, die ausprobiert werden konnten. Der Renner war dabei die „Mogel-Motte“. Neben vielen Spiele-Runden wurde auch ein neues Spiel in Abwandlung zu „Schiffe versenken“ entwickelt und vor Ort gleich eifrig ausprobiert.
„Respect your buddy“ ist der Titel des Projektes von Julian Ehmke. Der Student der Religionspädagogik nahm das Motto der „Schule ohne Rassismus“ ernst und bot Gespräche und Übungen zu den Themen Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rassismus an. „Wie geht es mir, wenn ich in einem fremden Land eine Wohnung suche und auf den ersten Blick als Fremder wahrgenommen werde? Soll ich dann versuchen mich anzupassen, um Erfolg dabei zu haben?“, war ein Impuls zur Diskussion. Mit solchen Rollenspielen und deren Auswertung konnten eigene Vorurteile entlarvt werden und der Blick in Richtung Gemeinsamkeiten gelenkt werden. „Dabei ist mir wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler immer wieder prüfen können, wie sich durch die Gespräche ihre eigene Haltung zu den Themen verändert“, schildert der angehende Diakon seine Motivation.
Die Landeskirche Hannovers fördert solche Projekte der Zusammenarbeit von Kirche und Schule und sponsert die Projektwoche. Und wer weiß, ob nicht bei dem oder der anderen in diesen Tagen das Interesse an einem kirchlichen Beruf wie Diakon oder Pastorin geweckt wurde.
Kerstin Dierolf
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Verden
Fotos: (Dierolf): Workshop "Peer-to-peer-Kommunikation"