Start der 61. Aktion am 1. Advent in den Gottesdiensten
Zum 1. Advent ruft die Evangelische Kirche wieder dazu auf, für die Aktion „Brot für die Welt“ zu spenden. Seit 60 Jahren unterstützt die Hilfsorganisation Projekte, bei denen das Motto immer ist: „Hilfe zur Selbsthilfe“. Es geht bei der Hilfe nicht darum, Menschen in Armut einfach nur mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, sondern sie durch Bildung und Ausbildung, oder auch durch die Unterstützung beim Ankauf von Landwirtschaftsmaschinen und anderen Hilfsmitteln in die Lage zu versetzen, besser für ihren Lebensunterhalt zu sorgen als bisher.
Um den Spendern die Arbeit des Hilfswerkes zu präsentieren, wird in jedem Jahr eines der vielen weltweiten Hilfsprojekte ausführlich dargestellt. So steht in diesem Jahr ein Projekt aus Mexiko im Mittelpunkt. „Gerechtigkeit wird sich durchsetzen“ steht über der diesjährigen Aktion. Brot für die Welt weist darauf hin, dass in Mexiko jedes Jahr unzählige Menschen aus der indigenen Bevölkerung spurlos verschwinden und die Polizei teilweise sogar in die Machenschaften von Drogenkartellen und organisierter Kriminalität verstrickt ist.
Claudia Guezalez aus Coatzacoalcos, einer Hafenstadt in Mexiko, vermisst ihren Bruder. Im September 2015 wurde der 21-jährige Student in der Mittagspause vor der Türe seines Elternhauses von einer Polizeipatrouille angehalten und mitgenommen. Seither gibt es von ihm kein Lebenszeichen. „Daniel war mein kleiner Bruder. Er hat mich immer unterstützt, und ich fühle mich in der Pflicht, nach ihm zu suchen. Die Lücke, die er hinterlässt, ist nicht zu füllen. Jeden Tag fehlt er uns. Beim Essen erinnern wir uns daran, was er gerne gegessen hat. Wenn seine Lieblingsmusik erklingt, muss ich weinen. Ich wünsche niemandem, dass er so etwas durchmachen muss.“
In Mexiko gelten mehr als 40.000 Menschen offiziell als verschwunden. Da der Staat wenig tut, um ihr Schicksal aufzuklären, suchen die Angehörigen selbst nach ihnen. Die Menschenrechts-Organisation SERAPAZ hilft ihnen dabei. Auch Claudia findet Trost und Unterstützung in einer Gruppe von Angehörigen verschwundener Menschen, organisiert von SERAPAZ. SERAPAZ ist ein Partner von Brot für die Welt.
Die evangelischen Gemeinden sammeln in der Adventszeit im Gottesdienst, bei Basaren und Gemeindefesten für die Arbeit von Brot für die Welt. Im Jahr 2018 kamen dabei im Kirchenkreis Verden 108 000 € zusammen, in der gesamten Landeskirche 5 Millionen Euro.
Spenden für Brot für die Welt können im Gottesdienst oder in den Pfarrämtern abgegeben werden oder auf das Konto von Brot für die Welt überweisen werden: IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00
BIC: GENODED1KDB Bank für Kirche und Diakonie.
Foto (Brot für die Welt): Claudia Guezalez erzählt von ihrem Bruder