Erste Erfahrungsberichte aus Thedinghausen
Die Hälfte der sieben Wochen in der Zeit von Aschermittwoch bis Ostern ist bereits vorbei. Ein guter Zeitpunkt, um einmal nachzufragen, was aus dem Projekt „Klimafasten“ geworden ist.
In der Kirchengemeinde Thedinghausen hat Pastorin Cathrin Schley im Konfirmandenunterricht zum Projekt eingeladen und bietet jede Woche ein digitales Treffen zum Erfahrungsaustausch an.
Aus dieser Gruppe können Pia, Andreea und Charlotte als Konfirmandinnen und Yvonne als erwachsene Teilnehmerin und Mutter von Charlotte über ihre Erfahrungen berichten.
Kleine Überraschung: Alle empfinden das Projekt nicht als Einschränkung in ihrem Alltag, sondern eher als Bereicherung.
Zur Erinnerung: Beim Klimafasten geht es darum, das eigene Verhalten auf Klimagerechtigkeit zu überprüfen. Dabei steht jede Woche eine andere Thematik im Mittelpunkt. Zum Einstieg ging es um den Trinkwasserverbrauch, danach ums Heizen und die Ernährung und um den Umgang mit digitalen Medien.
Wie kommen junge Leute dazu, bei einer solchen Aktion mitzumachen? „Wenn man sich fürs Klima einsetzt, muss man auch was machen und nicht nur drüber reden“, findet Pia. „Die Aktion bietet dabei einen Anreiz, auch kleine Dinge zu verändern und bringt einen auf Ideen, die man alleine gar nicht hatte“, ergänzt Charlotte. “Und wir haben in der Gruppe auch noch einen Austausch darüber und werden begleitet.“ Für Andreea war die Motivation:“…einfach mal ausprobieren, wie es ist auf verschiedene Sachen zu verzichten!“
Die Heizung etwas kleiner drehen, beim Duschen bewusst auf die Zeit achten, beim Essen das Fleisch weglassen, um solche scheinbar kleinen Veränderungen ging es bisher. Dabei bleiben, auch wenn die Freundinnen aus der Clique sich nicht für das Projekt begeistern lassen: „Für mich ist eine Motivation, dass es jeweils erstmal für eine Woche zum Ausprobieren ist. Dann fällt es leichter, “ erzählt Pia, „aber bei manchen Sachen merke ich jetzt schon: Das werde ich beibehalten!“
Dazu gehört auch, das Handy öfter mal wegzulegen. Andreea findet: „In der Natur ist es sowieso viel schöner als immer am Handy zu hängen!“
Als Erwachsene hat Charlottes Mutter teilgenommen. „Das ist eine tolle Aktion, um über eigene Gewohnheiten nachzudenken und zu merken: Auch wenn wir uns in der Familie schon vieles bewusst gemacht haben, können wir an der ein oder andere Schraube doch noch mal drehen, „sagt Yvonne Maruhn. „Und es ist schön, ein gemeinsames Projekt mit meiner Tochter zu haben und uns auszutauschen! Wir essen beispielsweise schon seit letztem Sommer vegetarisch und haben jetzt mal vegane Ernährung ausprobiert. Das war gar nicht so leicht.“
Die Aktion hat Kreise gezogen, weil auch im Freundes- und Kollegenkreis darüber gesprochen wurde: „Die waren alle neugierig auf unsere Erfahrungen und haben sehr positiv reagiert“, finden Charlotte und ihre Mutter. „Meine Freunde haben sich gefragt, ob ich es denn wohl schaffe“, erzählt Andreea. „Das ist natürlich ein Ansporn, es dann auch wirklich zu machen!“
Erkenntnis zur Halbzeit: „Das Projekt bietet eine gute Gelegenheit, in der Familie und mit Freunden über Lebensqualität zu sprechen und zu überlegen, was einem im Leben eigentlich wichtig ist. Und es bleibt nicht bei der Theorie, weil man jeweils eine Woche lang neue Erfahrungen macht! Nun sind wir gespannt auf die restliche Zeit, besonders auf die Woche unter der Überschrift einfaches Leben!“
Alle können sich vorstellen, auch im kommenden Jahr nochmal mitzumachen.
Fotos: (Maruhn) Yvonne und Charlotte Maruhn
kleine Fotos:
(Grosu): Andreea Grosu
(Beinhorn): Pia Beinhorn